Bertha von Suttner ©Privatbesitz Georg Hamann
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Bertha von Suttner

Bertha von Suttner

Bertha Sophia Felicita Baronin von Suttner, geborene Gräfin Kinsky von Wchinitz und Tettau, kam am 9. Juni 1843 als Tochter von Franz Michael Graf Kinsky und Sophie Wilhelmine (geb. von Körner) in Prag auf die Welt. Der Vater starb 75-jährig noch vor ihrer Geburt, woraufhin sie mit ihrer Mutter nach Brünn zog. Ausgestattet mit einer komfortablen Aussteuer waren sie in den folgenden Jahren viel auf Reisen, und Bertha nutzte diese Zeit für ausgedehnte Lektüre und umfassendes Selbststudium; schon früh galt sie als sehr intelligent und äußerst wissbegierig.

Ambitionierte Heiratspläne wurden ihrerseits alle verworfen, und durch den verschwenderischen Lebensstil der Mutter war auch das Geld bald aufgebraucht, so dass sie sich entgegen jeder adeligen Gepflogenheit eine Arbeit suchen musste. Ihre erste Stelle war die einer Gouvernante im Haushalt des Barons von Suttner in Wien. Sie verliebte sich in den jüngsten Sohn der Familie, Arthur Gundaccar, und bald wurden sie ein heimliches Paar. Als seine Mutter dies erfuhr, musste Bertha das Haus verlassen. Sie nahm auf eine Annonce hin eine Stelle als Privatsekretärin des Industriellen Alfred Nobel in Paris an, mit dem sie zeitlebens eine enge Freund- und Gönnerschaft verband. Doch ihre Sehnsucht nach Arthur war so groß, dass sie nach Wien zurückkehrte. Sie heirateten heimlich und setzten sich nach Georgien ab, wo sie eine Einladung der Fürstin Jekaterina von Mingrelien annahm. Dort angekommen, versuchten sie Fuß zu fassen, was aber angesichts der Umstände nicht einfach war. Nur langsam konnten sie sich durch Journalismus und Schriftstellerei ein halbwegs lohnendes Arbeitsfeld schaffen. Es war jedoch in Georgien, wo sie ihr Weltbild eines modernen bürgerlichen Humanismus entwickelten, dessen zentrale Idee immer mehr der Pazifismus wurde.

Als die Familie von Suttner Versöhnung signalisierte, kehrten sie nach 9 Jahren zurück nach Österreich. Dort setzte Bertha ihre Tätigkeit fort und forcierte ihr Engagement für den Frieden. Mit dem Erfolg von „die Waffen nieder!“ gelang ihr 1889 schließlich der Durchbruch. Sie gründete die Österreichische Gesellschaft der Friedensfreunde, knüpfte unzählige Kontakte in alle Welt und war mehrmals für den Friedensnobelpreis nominiert, den sie schließlich 1905 erhielt.

Nachdem Arthur 1902 verstorben war, widmete sie sich immer mehr der Friedensarbeit, unternahm Vortragsreisen in ganz Europa und in die Vereinigten Staaten von Amerika. Bis zuletzt warnte sie eindringlich vor dem kommenden Krieg, doch sie ließ nie von ihrer Vision einer Welt ohne Krieg und ohne Waffen ab. Am 21. Juni 1914, eine Woche vor dem Attentat auf den Thronfolger Franz Ferdinand, starb sie in ihrer Wohnung in Wien.

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